Sieben Studenten, zukünftige Juristen, Historiker, Designer, Linguisten und Soziologen haben sich dem Projekt in Grodno angeschlossen. Erwähnenswert ist, dass es unter den Teilnehmern eine «Nicht-Humanistin» gibt: eine Studentin der Medizinischen Universität, für die die Geschichte ihrer Heimatstadt ein besonderes Hobby ist.
Am ersten Tag des Einführungsseminars, das in den Räume des Projektpartners, der NGO «Third Sector Center», stattfand, lernten die Teilnehmer sich und andere Teilnehmer aus Chişinau und Chernivtsi während eines Google-Meetings kennen.
Der Direktor des jüdisch-christlichen Dialogzentrums «Shomer International», Yauhen Kalodzin, sprach über die Holocaust-Denkmäler, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Belarus errichtet worden waren. Yauhen berichtete, dass in der Sowjetzeit die meisten Initiativen zur Erinnerung an die Juden aufgrund der ausufernden Bürokratie und der antisemitischen Politik zu nichts führten. Ein Beleg sei zum Beispiel das Museum des Großen Vaterländischen Krieges, in dem nur eine Ausstellungfläche dem Holocaust gewidmet ist. Seitdem Belarus unabhängig ist, hat sich durch die Arbeit der jüdischen Gemeinden die Situation verbessert. Viele Gedenktafeln wurden mit Unterstützung aus Deutschland angebracht, einem Land, in dem das Holocaustgedenken in der Politik ein wichtiges Merkmal der Reue darstellt.