Kartographierung des Ghettos

Projektautoren: Cătălina Plinschi, Mihaela Cebotari, Alexandru Sumnevici, Cătălin Vacarciuc

Das Projekt «Kartographierung des Ghettos» widmet sich der akribischen Vermessung des Ghettos von Chișinău in der Zeit von 1941 bis 1942 mit innovativen Methoden und verfolgt das Ziel, einer jungen Generation Kenntnisse darüber zu vermitteln und sie zugleich für diesen tragischen Teil der Geschichte der Stadt zu sensibilisieren. Das Projekt wurde als Videofilm in zwei Teilen konzipiert und beginnt mit Straßeninterviews, die zeigen, dass die Bewohner sehr wenig über das Ghetto wissen.

Im weiteren Filmverlauf stellen die Autoren die Ereignisse rund um die Errichtung des Ghettos durch die rumänischen Truppen im Juli 1941 vor. Auf Basis von zeitgenössischen Dokumenten und der heutigen Karte Chișinăus erstellen die Autoren einen digitalen Plan des ehemaligen Ghettos, zeichnen seine Grenzen ein, dokumentieren Straßen und Häuser und zeigen Luftbilder des Territoriums mit einer Drohne.


Im zweiten Teil geht der Film auf das jüdische Leben im Ghetto ein. Anhand von Archivfotos und eines Interviews mit der Holocaust-Forscherin Irina Shikhova werden die grauenvollen Lebensbedingungen sichtbar – das Zusammenleben vieler Menschen auf engstem Raum sowie die Lebensmittelnot und die fehlenden Hygienemöglichkeiten. Auch die Rolle des Judenrates im Ghetto von Chișinău wird thematisiert.