Das Ghetto von Chișinău

Kartographie des menschlichen Leidens

Projektautorinnen: Cristina Savin, Andrei Arpenti und Daniil Grosu

Das Projekt stellt Berichte und Zeugnisse über das Leid von mehr als 11.000 Juden aus Chișinău vor und hat zum Ziel, die Erinnerung an diese Ereignisse zu bewahren und weiterzugeben, damit sich solche Verbrechen niemals wiederholen.

Das Ergebnis des Projekts ist eine Videoproduktion (23 Minuten) in drei Teilen über die Ereignisse vom Sommer 1941 mit Aussagen und Erinnerungen von Zeitzeugen. Der erste Teil befasst sich mit der Errichtung des Ghettos nach den Schilderungen des Überlebenden Samuel Aroni. In seinem Buch und einem Interview berichtet Aroni darüber, wie die Juden aus Chișinău und den Vororten im unteren Teil der Stadt im Juli 1941 zusammengepfercht wurden, über die Hungernot und die miserablen Lebensbedingungen im Ghetto und die Zwangsarbeiten, die Juden verrichten mussten. Ein weiterer Augenzeuge (Rechtsanwalt Schneider) berichtet von täglichen Exekutionen und Folter gegenüber der jüdischen Bevölkerung des Ghettos durch die rumänischen, faschistischen Truppen.

Der zweite Teil des Films befasst sich mit den Massenexekutionen von Juden im August 1941: die Massaker von Calea Orheiului (700 Personen), Vesterniceni (411 Personen) und Ghidighici (325 Personen) werden erzählt aus der Sicht von Jacob A. Hiculov, Mihail Apotheker, Elena Rywčeak und einem jungen Mannes (Aizic).


Der dritte Teil liefert Aufnahmen und Informationen über den jüdischen Friedhof von Chișinău, der sich zurzeit in einem heruntergekommenen Zustand befindet. Im Film werden auch Ausschnitte aus Dokumentationen über Chișinău im Zweiten Weltkrieg und den Holocaust in Bessarabien sowie aus dem Verhör des SS-Kriegsverbrechers Otto Ohlendorf während der Nürnberger Prozesse gezeigt.